Unser Verein BSV Chemie Radebeul
Nach längerer Vorbereitung treffen sich 1931 Werksangehörige der Chemischen Fabrik von Heyden in Scheibners Restaurant zur Gründungsversammlung der Sportvereinigung der Chemischen Fabrik v. Heyden”. Der Vorstand des Unternehmens hatte zuvor seine Einwilligung erteilt.
Als erstes wurden Faust- und Fußballmannschaften gebildet und die Aufnahme in den Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine betrieben. Vor der Gründungsversammlung wurde in zweiter Auflage ein Freundschaftsspiel gegen die Schuhfabrik Radebeul veranstaltet, dass mit 0:3 verloren ging. Später nennt sich der Verein dann Betriebssportgemeinschaft der Chemischen Fabrik v. Heyden A.G. Radebeul.
In den Madaus-Werken auf der Gartenstraße in Radebeul existiert ebenfalls eine Betriebssportgemeinschaft.
In einem Schreiben vom 17.02.1938 findet sich die erste Erwähnung des Sportplatzes an der Meißner Straße: “…. die 1 Betriebssportgemeinschaft der Chemischen Fabrik v. Heyden bittet die Stadt Radebeul um die Genehmigung, den Sportplatz an der Meißner Straße / Schillerstraße jeden Dienstag und Freitag in der Zeit von 16.30 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit benutzen zu dürfen.
Nach dem Krieg, in dem das sportliche Leben zum Erliegen gekommen ist, wird 1946 die Sektion Kegeln durch sportbegeisterte Radebeuler gegründet. Der Anfang fand unter denkbar ungünstigen Bedingungen statt.10 Männer und Frauen mussten ihren Sport auf Einzelbahnen in Radebeuler Gaststätten, wie Ratskeller, Kalkulator, Bad und Goldene Weintraube nachgehen.
Unter Leitung des Sportfreundes Oskar Stelzer wird die Tradition der Betriebssportgemeinschaft neu belebt. Die neu gegründete BSG ALCID Radebeul vereint anfangs 76 Mitglieder, die in den Folgejahren den weiteren Aufbau der Sportgemeinschaft betreiben. Neben den Sektionen Fußball und Turnen sind auch die Kegler von Anfang an mit dabei. Im Jahr 1951 erhielt die Sportgemeinschaft ihren heutigen Namen – Chemie Radebeul.
Für Interessierte stellen wir die Festschrift von 1988, die anlässlich des 40jährigen Bestehens unseres Sportvereins erschienen ist, im Originaltext, d.h. ohne redaktionelle Veränderungen vor. Und wenn man die im Jahre 1988 noch üblichen Hurrarufe auf Staat und Partei ignoriert, bleibt die Chronik eines Vereins übrig, der in seiner Blütezeit fast 2000 Mitglieder vereinte.
Die Veränderungen nach 1989 sind auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen: Die aus dem Arzneimittelwerk Dresden, viele Jahrzehnte als Trägerbetrieb Garant für Sport und Vereinsleben, entstandenen Unternehmen haben vordringlich mit eigenen Problemen zu kämpfen. Unser Vereinszentrum, den AWD-Sportplatz mit Sportcasino und Kegelbahn mussten wir verlassen. Einige Abteilungen sind nach 1990 eigene Wege gegangen oder haben aus verschiedensten Gründen den Sportbetrieb eingestellt. Aber mit der gleichen Hingabe, mit der die ersten Sportfreundinnen und Sportfreunde nach 1945 die BSG Chemie Radebeul zu einem der bekanntesten und größten Sportvereine der Umgebung machten, haben die Mitglieder und zahlreiche Helfer das Überleben unseres Vereins gesichert. Neue Sportarten sind hinzugekommen und wir haben wieder ein Domizil an der Meißner Straße gefunden. Im Jahr 2003 konnte nach vielen Eigenleistungen und unterstützt durch Fördermittel eine neue Kegelbahn ihrer Bestimmung übergeben werden. Bei den anderen durch unseren Verein genutzten Sportstätten hat sich ebenso einiges getan. Stadion- und Sporthallenneubau an der Steinbachstraße seien hier stellvertretend für die vielfältigen Aktivitäten der Stadt Radebeul und ihres Sportstättenbetriebes genannt.